Der Weg des Bogners

 

Der Diplom Kaufmann und Diplom-Verwaltungswirt Achim Lameyer arbeitete erfolgreich 30 Jahre lang im Vertrieb als Top Manager bei global agierenden Unternehmen und Konzernen. Obwohl respektiert, gut verdienend und erfolgreich, kündigte er, richtete eine Werkstatt ein und baut heute Bögen und Pfeile nach Fundlagen von der Steinzeit bis zum Mittelalter mit zeitgenössischen Materialien. Er lehrt intuitives Bogenschießen und hält Vorträge bei Firmenveranstaltungen.

Bereits mit 28 Jahren wurde er zum seinerzeit jüngsten Regionalvertriebsleiter eines Dax Konzerns für Spanien berufen. Von dort ging es über München in die Zentrale nach Frankfurt, wo er als Vice President Sales die Planung und Steuerung des weltweiten Vertriebs verantwortete. Nach 10 Jahren wartete beim zweitgrößten Touristik Konzern der Welt eine weitere Herausforderung, die 17 Jahre lang mit unterschiedlich zugeschnittenen Zuständigkeiten bewältigt wurde, bevor ein Wechsel zur führenden türkischen Touristikairline erfolgte.

In einem hochkompetitiven, von Disruptionen und Krisen gekennzeichneten Umfeld, hat Achim Lameyer erfolgreiche Vertriebsmannschaften geformt und geleitet und dabei stets mit Augenmaß auf Automatisierung und Digitalisierung gesetzt: So wurde z.B. das weltweit erste, über einen digitalen Sprachassistenten (Alexa) verkaufte Flugticket  in seinem Verantwortungsbereich projektiert und umgesetzt. Der Mann weiß also, wovon er spricht, wenn er über Fluch und Segen der Digitalisierung referiert.

Dennoch wechselte er vom Chefsessel in die eigene Werkstatt  und ersetzte Laptop durch Schraubstock. Statt Mitarbeiter zu führen legt er nun Jahresringe in einem Baumstamm frei. Wie verrückt ist das denn? 

Das Erkennen, wo in einem zwei Meter langem Viertelstamm der perfekte Bogen liegt und der anschließende Weg der Bearbeitung des Holzes mit Ziehmesser und -klinge  machen etwas mit dem Bogner. Am Ende des Bearbeitungsprozesses stehen ein Ergebnis, ein Erlebnis und immer wieder die Erkenntnis, dass ein ganzheitliches Tun zufrieden und glücklich macht. Diese manuelle Arbeit lehrt Demut, Sorgfalt, Beharrlichkeit und Geduld. Der Weg ist gesäumt von tiefer Zufriedenheit und er führt dich zum Ziel: individuelles und persönliches Glück, wenn „er“ fertig ist, gut schießt und sich der Gedanke einstellt: 

„Das habe ich gemacht“